Zwischenspiel der fünfte und letzte Teil des Männerplätzchenkurses

Ein Plätzchen für die wahren Männer dieser Welt

 

Da ja unsere Mädels schon im Viertelfinale ausgeschieden sind, endete mein Männerplätzchenkurs zur Frauenweltmeisterschaft so plötzlich wie unerwartet.Grillplätzchen

Aber ein finales Plätzchen gibt es noch und Schuld daran ist Petra mit ihrem Kommentar:

„Also wenn du Männern einen Plätzchen-Kurs schmackhaft machen willst – ich fürchte, dann musst du die Plätzchen auf den Grill legen

 

Übrigens betreibt Petra Foede unter dem Namen: „Kaffeeklatsch – Kulinarische Geschichte(n) von gestern und vorgestern“ einen wunderbaren Blog. Hier geht es um die Geschichten, die hinter den Gerichten stecken, ob erfundene oder historisch belegte, alles das findet man bei Petra. Gut recherchiert und immer interessant geschrieben. Diese Woche z. B. „Wie die Limonade ins Bier kam“. Unbedingt lesen! Aber nun wieder zurück zu den Grillplätzchen. Liebe Petra da du natürlich vollkommen recht hast und ich meinen Plätzchenkurs erfolgreich beenden will, hat mich dein wahrscheinlich eher witzig gemeinter Kommentar keine Ruhe gelassen und ich musste ständig grübeln,wie man denn ein Plätzchen grillen kann. Aber auf alle Fälle ist ein gegrilltes Plätzchen das richtige für den Grillevent vom Tobias: “Alle grillen vegetarisch und Beilagen“. Eine Beilage ist es zwar nicht aber dafür vegetarisch.

Viele Massen sind ja von vornherein so weich, dass man sie unmöglich auf das Gitter legen kann. Die meisten festeren Plätzchenteige werden ja beim Backen erst einmal weich und würden dann auch durch den Grillrost tropfen. Also eigentlich ein unmögliches Vorhaben. Die einfachste Möglichkeit wäre natürlich die kleinen Kunstwerke auf Alufolie oder auf einem heißen Stein zu grillen. Aber das ist doch kein Grillen für richtige Männer. Nur Warmduscher und Frauenversteher würden so Grillen. Ich geb es ja zu, ich bin ein Warmduscher, aber die Frauen verstehe ich bis zum heutigen Tage immer noch nicht. Deshalb muss unbedingt über heißen Kohlen gegrillt werden. Als ich meinem Nachtbäcker Schorschi von meinem Plan erzählte, hatte er gleich einen guten Tipp für mich: „Kleb den Plätzchenteig doch einfach zwischen zwei Oblaten!“

Obwohl mir die Idee eigentlich gar nicht so gut gefiel (weil viel zu einfach), war es doch eine geniale Erfindung. Denn meine Kirschmakronen, die ich fürs Grillen komponiert habe, schmecken einfach wunderbar zwischen diesen leicht gerösteten Oblatenscheiben:

 

Rezept (für ca. 25 Stück):

500 g Marzipanrohmasse
75 g Aprikosenmarmelade
etwas geriebene Zitronenschale

Oblaten (Durchmesser 70 mm)
Geleekirschen
gehobelte Mandeln

 

Zubereitung:

Zuerst verknete ich Marzipanrohmasse mit Aprikosenmarmelade und geriebener Zitronenschale. Dann forme ich kleine Kugeln von ca. 25 g. Ungefähr die Hälfte meiner Marzipankugeln habe ich zwischen zwei Oblaten gepresst und den Rest in gehobelten Mandeln gerollt. Auf die Gerollten drücke ich jetzt je eine halbe Geleekirsche. Also ganz einfach, das bringt jeder Mann fertig. Dann aber ab auf den heißen Grill. Ich bin rüber zu meinen Nachbarn, denn die hatten den Grill schon vorgeheizt. Da standen wir drei Männer dann und versuchten Plätzchen zu grillen. Die ersten sind sofort verbrannt. Denn diese Plätzen müssen nur abgeflämmt werden und das dauert auf einem heißen Grillrost nur gefühlte 20 Sekunden vielleicht sogar noch weniger. Dann natürlich sofort die nächsten auf den Grill gelegt. Beim Wenden fielen sie uns jedoch sofort durch den Rost und landeten in der Grillkohle. Aber nach ein paar Backversuchen hatten wir es raus. Einfach den Grillrost leicht einfetten. Die Plätzchen drauflegen und nach wenigen Sekunden mit einer Zange wenden. Ein Traum von einem Männerplätzchen! Danke liebe Nachbarjungs! Und danke für den Tipp mit den Oblaten lieber Schorschi! Und natürlich Danke für die tolle Idee liebe Petra! Ach ja liebe Petra, meine Arbeit ist ja jetzt getan. Ich habe mit deiner Hilfe das erste gegrillte Plätzchen erfunden! Oder war ich gar nicht der Erste? Dies fällt ja jetzt wieder in dein Ressort! „Historisches zum Grillplätzchen, oder wer hat’s erfunden?“

Und an alle Mädels, die meinen Plätzchenkurs begleitet haben. Hiermit hebe ich offiziell das Nachbackverbot für alle weiblichen Leserinnen auf. Nachdem ich es nicht geschafft habe irgendwelche Jungs zum Plätzchenbacken zu bekehren, ziehe ich mich wieder schmollend zurück und widme mich wieder meinen Politikerrezepten.

 

In diesem Sinne wünscht allen viel Spaß beim Nachbacken oder Nachgrillen

 

Ihr Konditormeister Martin Schönleben

Print Friendly, PDF & Email


Hinterlasse einen Kommentar mit Facebook

10 Comments

  1. Die Kerle wissen halt nicht, wieviel Spaß backen machen kann! 😉

    Vielen Dank für Deine tollen Ideen und Rezepte… Plätzchen auf´m Grill…. der Hit!

  2. Ich finde, das ist ein super Geschenk für einen Grillfreund! Er kriegt den Teig und darf dann seine eigenen Plätzchen grillen… Besser gehts doch nicht.

    Und vor allem: Gibt es eine bessere Ausrede, warum der Grill auch kurz vor Weihnachten noch angeworfen werden muss?

    1. Liebe MsPittili,

      wahrscheinlich wird es darauf hinauslaufen. Die Frauen müssen den Teig vorbereiten und die Männer grillen dann. Weihnachtsgrillen ist doch eine wunderbare Idee.

      Viele Grüße

      Martin

  3. Plätzchen vom Grill – das ist doch wirklich innovativ. Ich habe zwar nicht recherchiert, vermute aber dass du dafür wirklich der Erfinder bist. Vielleicht solltest du sie dir patentieren lassen 🙂 Vielen Dank natürlich auch für deine Lobrede auf meinen Blog 🙂

    1. Liebe Petra,

      patentierte Grillplätzchen, mit europäischer Herkunftsbezeichnung und jeder der versucht es nachzumachen, wird sofort von mir vor den europäischen Gerichtshof zitiert, da bin ich ja schon bald ein steinreicher Bäcker.

      Es grüßt der im Moment noch erbsenzählende

      Martin

  4. Na wenn das nicht sehr kreativ ist. Freut mich dass du mitmachst. Nächsten Monat gibt es noch einen Feature Event nur für Dessert.
    LG
    Tobias

Comments are closed.