Bärlauch-Carta di musica

Im April kann ich nur Bärlauch denken, da wir jedes Jahr mit vielen anderen Geschäften die “Bärlauchtage im Brucker Landkreis” veranstalten. Carta di musicaWas einmal als gemeinsames Projekt mit meinem Nachbarn der Metzgerei Wirth entstanden ist, kann dieses Jahr schon seinen 10. Geburtstag feiern. Als “Puchheimer Bärlauchtage” geboren, ist es schon längst flügge geworden und in den Landkreis hinaus gewandert. Nun wisst ihr also, warum ich im April nur Bärlauch denken und backen kann, deshalb gehen wir es gleich einmal an und schauen, was uns die Italiener so zu bieten haben zum  Thema Bärlauch. Eigentlich gar nichts, denn man muss schon froh sein, wenn sie überhaupt wissen, was das sein soll! Womit wir wieder beim Thema wäre, denn Bärlauch ist ein fast ausschließlich Deutsches Phänomen. Hier schließe ich den deutschsprachigen Raum Österreich und Schweiz einfach mit ein. Warum das so ist, weiß ich auch nicht so genau. Aber eins weiß ich mit Sicherheit, wenn es aus Italien gekommen wäre, dann würde es unter Garantie noch besser vermarktet werden und bestimmt schon in ganz Europa als “Ingemüse” verbreitet. Aber lassen wir das, denn hier geht es ja um Rezepte und eines meiner Lieblingsrezepte gibt es heute. Es ist natürlich etwas Italienisches und eine meiner Kursteilnehmerinnen durfte dieses Knusperbrot letztes Jahr in meinem Bärlauchkurs backen.

Carta di Musica mit Bärlauch

Carta di Musica mit Bärlauch

Rezept (ca. 18 Stück):

20 g Bärlauch
350 g Weizenmehl
200 g Hartweizengrieß
8 g Salz
15 g Hefe
10 g Olivenöl
350 g Wasser (lauwarm)

Zubereitung: Zuerst den Bärlauch waschen und klein hacken. Dann alle Zutaten zu einem glatten Teig kneten. Keine Angst, wenn einem der Teig zu weich vor kommt. Einfach liegen lassen, dann wird er schon kompakter. Wer unbedingt will, kann später immer noch etwas Mehl nachgeben. Aber weichere Teige lassen sich viel unkomplizierter verarbeiten. Einfach einmal ausprobieren. Deshalb jetzt den Teig in eine Schüssel geben und abdecken. Anschließend lasse ich den Teig mindestens eine halbe Stunde ruhen, damit die Hefe ihre Arbeit machen kann. Auch hier gilt meine Maxime lieber die Teige länger liegen lassen und dafür auf den Vorteig verzichten. Carta di MusicaAnschließend wird der Teig zusammen geschlagen und in 55 g große Stücke abgestochen. Diese rolle ich in den Händen zu runden Semmeln. Anschließend werden sie so dünn wie möglich ausgerollt, etwa 25 cm groß. Jeden Fladen lege ich auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backpapier und backe sie gleich bei etwa 220 ° C (Umluft) für 5 – 8 Minuten schön knusprig. Solange sie noch heiß sind kommt oben drauf ein Holzbrett, damit sie schön flach werden. Das Holzbrett habe ich bei den letzten Backversuchen auch einfach weggelassen, dann bleiben sie schön wellig, was mir sowieso besser befällt.Sardisches Brot

Vor dem Servieren pinsle ich die „Carta di musica“ dünn mit Olivenöl ein und bestreue sie mit grobem Salz und/oder verschiedenen frischen Kräutern. Anschließend noch einmal kurz für ein bis zwei Minuten in den heißen Ofen schieben.

Und mir bleibt nur noch Ihnen gutes Gelingen zu wünschen

Ihr Konditormeister Martin Schönleben

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6 Comments

  1. Das ist ja ein super cooles Rezept! Danke. Erinnert mich an so knuspriges Gebäck in Indien.
    Das kann nur lecker sein.

    Liebe Grüße
    Anna

    1. Liebe Anna,

      ich denke, dass das durchaus ähnlich schmecken wird, obwohl ja diese Indischen Fladenbrote, wenn ich mich recht erinnere in der Pfanne gebraten werden. Aber das muss ich auch noch ausprobieren.

      Es grüßt aus der Bärlauchhauptstadt Bayerns

      Martin

      1. Ich dachte da eigentlich an die hauchdünnen, meist in Fett ausgebackenen Pappadams, die aus dem Mehl von so exotischen Hülsenfrüchten bestehen. Der Geschmack Deiner Carta de Musica ist natürlich völlig anders und einzigartig.

        Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
        Anna

        1. Liebe Anna,

          da habe ich an ganz etwas anderes gedacht. Ich dachte, es gibt auch so indische Fladenbrote aus Weizenmehl, die in der Pfanne gebraten werden. Muss ich mal nachforschen. Auf alle Fälle sind diese Pappadams auch sehr lecker.

          Es grüßt aus dem regnerischen Puchheim

          Martin

  2. Die sehen ja verboten gut aus, die werde Ich nachbacken fürs WE, da haben wir nämlich Gäste zum Grillen eingeladen und dass sind Bärlauchfans 😉

    Danke für das tolle Rezept
    LG Kerstin

    1. Liebe Kerstin,

      ich hoffe, dass das Wetter noch besser wird, sonst schauts mager aus mit dem Grillen. Aber die sardischen Fladen kann man auch einfach so knabbern.

      Es grüßt auf besseres Wetter hoffend

      Martin

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