Lieber Herr Manfred Sengl,
irgendwie gehören Sie ja schon zum Inventar von Puchheim. Geboren in Puchheim und gefühlt, nie weg gewesen. Auch schon seit irgendwie ewigen Zeiten im Puchheimer Stadt- und Gemeinderat. Kann man sich einen Puchheimer Stadtrat eigentlich ohne Manfred Sengl vorstellen? Nein, eigentlich nicht.
Damit ich meinen Blog schreiben konnte, musste ich ja jetzt alle Parteiprogramme für die Kommunalwahl durchlesen. Was ist mir da aufgefallen. Das dürfte Ihnen gefallen, oder vielleicht ja auch nicht…. Lauter Grüne, überall und in allen Parteien Ihrer Mitbewerber grünt es so grün, dass man gar nicht mehr weiß, wen man denn wählen soll. Ist das jetzt gut für Sie, oder haben Sie Probleme sich abzugrenzen? Das haben Sie sich wahrscheinlich Anfang der 80er Jahre, des letzten Jahrhunderts, auch nicht gedacht, dass die Grünen einmal zum Mainstream werden und alle bei ihnen abschreiben. Die Grünen schwimmen ja im Moment derart auf einer Welle der Sympathie, da müsste Ihnen schon ein bisschen mulmig werden. Die Grünen als die neue Kraft der Mitte – eine der drei großen Volksparteien in Deutschland! Da schüttle zumindest ich verwundert den Kopf.
Aber schauen wir uns doch lieber mal Ihr Wahlprogramm an. Sie sind doch glatt der Einzige, ich hoffe ich habe es nirgendwo überlesen, der sich Sorgen um den Böhmer Weiher macht. Alle anderen Kandidaten/innen verlieren kein Wort über diesen kleinen verwilderten Baggersee. Bei der letzten Wahl war das noch ganz anders und das Thema hat fast alle bewegt. Aber Sie sind ja schon ein bisschen zurück gerudert von Ihrer ursprünglichen Idee und wollen nur noch ein maßvoll ausgebautes ortsnahes Erholungsgebiet. Wie schon vor 8 Jahren kann ich mich hier nicht zurückhalten und muss meine Meinung kundtun. Ausgebaute, gepflegte mit dem Auto gut erreichbare Badeseen gibt es im Landkreis doch genug. Aber was es nicht genug gibt sind verwilderte, ungepflegte nur mit dem Rad gut erreichbare Baggerseen. Deshalb wäre mein Wunsch, lasst den Böhmer Weiher einfach weiter so vor sich hin dümpeln.
Wenn ich mir den Rest ihres Wahlprogramms so durchlese, dann steht da eigentlich, dass was bei den anderen auch so ähnlich steht. Aber das ist ja nicht die Schuld der Grünen, wenn plötzlich ganz Deutschland eine einzige Umweltschutzpartei ist.
Deshalb kommen wir zu meinem Lieblingsthema dem Backen. Sie haben mir erzählt, dass Sie das Essen genießen und auch selber gerne kochen und backen. Auch dass es in Ihrer Kindheit noch des öfteren eine Süßspeise als Hauptspeise gab. Ich vermute, dass Sie in einem katholisch geprägten Haus aufgewachsen sind und es am heiligen katholischen Freitag eine süße Fastenspeise gab. Arme Ritter (gezuckert), Grießbrei (mit eingerührter Schokolade), Apfelstrudel, Kaiserschmarrn etc. haben Sie angeführt. Was natürlich auch genau in meine Theorie passt. Auch der Schokonusskranz von der letzten Wahl wird immer noch in Ihrer Familie gebacken. Aber über die Jahre haben Sie ein neues Rezept entdeckt. Es ist ein Käsekuchen ohne Boden. Was uns sagt, dass es ein moderneres Rezept ist. Wer hätte denn früher schon einen Käsekuchen ohne Boden gebacken. Das Tolle an diesem Kuchen ist, dass er so unkompliziert und einfach ist, dadurch dass man den Boden einfach weglässt. Noch etwas ist neumodisch an diesem Kuchen und zwar die Verwendung von Mascarpone. Tja, da kommt dann wohl der italienische Teil Ihrer Familie durch. Aber jetzt wird gebacken:
Zutaten:
6 Eier
125 g weiche Butter
150 g Zucker
Vanillinzucker
20 g Speisestärke (wir Maisstärke)
500 g Mascarpone
750 g Magerquark
1 Päckchen Vanillepuddingpulver (wir 37 g Maisstärke)
2 EL Semmelbrösel für die gefettete Form
Zubereitung:
- Springform einfetten und mit Semmelbrösel schütteln
- Eier trennen
- Eigelb, Vanillinzucker, Butter und Zucker cremig schlagen
- Puddingpulver mit Speisestärke mischen, mit Mascarpone und Quark unter die Creme mischen
- Eiweiß steif schlagen und unterheben
- 60 min bei 150 Grad C mit Umluft backen
- Kuchen im Ofen abkühlen lassen
Folgende Anmerkungen haben Sie mir noch mitgeschickt:
“Wir machen übrigens unseren Vanillinzucker immer selbst, indem wir die ausgeschabten Vanilleschoten, die ich z.B. für Panna cotta benötige, in Zucker aufbewahren. Auch das Vanillepuddingpulver könnte man durch Speisestärke und echte Vanille ersetzen, da müsste man aber auf die gleichmäßige Verteilung des Vanillemarks im Kuchen achten, zudem ist Vanille inzwischen auf Grund der weltweit großen Nachfrage recht teuer geworden. Und wie bei den meisten Kuchen schmeckt auch dieser „Käsekuchen ohne Boden“ frisch am allerbesten. Guten Appetit!”
Hier habe ich auch noch eine Anmerkung. Wir haben auch das Puddingpulver durch Maisstärke ersetzt und die Semmelbrösel weggelassen. Dann haben wir nämlich einen glutenfreien Käsekuchen im Sortiment.
In diesem Sinne wünsche ich allen viel Spaß beim Nachbacken
Ihr Konditormeister Martin Schönleben
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Danke liebe Gloria!