Duffin ist eine Kreuzung zwischen einem Donut und einem Muffin. Soweit so gut. Aber die Urheberschaft reklamiert diesmal eine Britin für sich. Die Kochbuchautorin Nigella Lawson hat den Duffin schon vor vielen Jahren in einem ihrer Kochbücher verewigt. Bea Vo Besitzerin eines kleinen Cafés in London hat den Duffin nachgebacken und verkauft ihn mit anscheinend großem Erfolg schon jahrelang in ihren mittlerweile auf drei angewachsenen Läden. Jetzt kommt aber noch der Böse ins Spiel. Der amerikanische Fastfood-Coffeeshop-Gigant Starbucks hat das Gebäck ebenfalls für sich entdeckt und natürlich gleich einmal schützen lassen. Skandal, Skandal er hat anscheinend bis heute noch keine Klage gegen die kleinen Cafés in London erhoben. Wahrscheinlich weil die Imageberater “Herrn Starbuck” geraten haben, lieber nicht zu klagen. Denn hier sind dann doch die Rollen von Gut und Böse so klar verteilt, sodass der böse, böse Coffeeshop eigentlich nur verlieren kann. So sehr sich Frau Bea Vo auch darüber beschwert, er strebt einfach keinen Rechtsstreit an.
Aber wer auch immer diesen nicht geführten Rechtsstreit gewinnen wird, wir wollen hier doch lieber einmal einen Duffin backen um zu sehen, ob die ganze Aufregung denn berechtigt ist.
Mein Rezept ergibt wirklich einen leckeren, saftigen, süßen „auf die Hand-Snack“. Er hätte durchaus die Chance dem Krapfen Konkurrenz zu machen. Man könnte ihn natürlich auch als eine Mischung zwischen einem Krapfen und einem Muffin bezeichnen. Dann wäre es sozusagen ein „Kraffin“. Ja, das ist doch mal eine super Idee, also schnell zum Patentamt und schützten lassen.
Rezept (für ca. 14 Stück):
Für den Teig:
300 g Weizenmehl
175 g Butter
15 g Zucker
4 g Salz
10 g Hefe
100 g Eier (2 Stück)
40 g Eigelbe (2 Stück)
100 g Milch
Etwas geriebene Zitronenschale
Zum Anstreichen:
Ein Ei
Zum Füllen:
350 g Johannisbeerkonfitüre
Dekor:
40 g Butter
25 g Zucker
1 g Zimt
Zuerst verknete ich alle Zutaten für den Teig. Diesen knete ich so lange bis der Teig blasen schlägt und schön glatt ist. Keine Angst wenn euch der Teig zu weich vorkommt. Das ist schon von mir so gewollt. Denn ein schöner weicher Teig hat viele Vorteile. Er geht schneller und die Krume ist nach dem Backen saftiger und weicher. Bei Semmelteigen bekommt man eine knusprigere Kruste. Aber das ist hier nicht unbedingt erwünscht. Wenn ich den Teig genug geknetet habe decke ich ihn ab und lasse ihn für ca. eine halbe Stunde seine Ruhe. Jetzt muss die Hefe arbeiten und ich kann ausruhen. Dann schlage ich ihn zusammen und wiege kleine Teiglinge a 50 g aus. Diese mache ich schön rund und lege sie in meine Silikonförmchen. Das ist praktisch, denn ich brauche sie nicht zu fetten und alle Duffins gehen nach dem Backen problemlos aus der Form. Nun verquirle ich ein Ei und streiche alle Teiglinge damit an. Anschließend decke ich sie ab und lasse sie an einem warmen Ort gehen. Wenn sich die Teiglinge ungefähr verdoppelt haben, dann schiebe ich sie in den vorgeheizten Ofen bei ca. 190 ° C (Umluft). Nach etwa 15 – 18 Minuten sind sie fertig gebacken und ich hole die Duffins aus dem Ofen. Dann streiche ich sie mit dem Butter, den ich vorher flüssig gemacht hat an und mische den Zucker mit dem Zimt um die kleinen Amerikaner damit einzustreuen. Nun fülle ich etwas Johannisbeerkonfitüre in einen Spritzbeutel mit einer kleinen Lochtülle und fülle so meine Duffins mit Marmelade. Fertig ist das Hybridgebäck. Mir gefällt ja der Name Kraffin eindeutig besser. Also wenn ihr mich sucht, ich bin beim Patentanwalt meines Vertrauens.
In diesem Sinne wünscht viel Spaß beim Nachbacken
Ihr Konditormeister Martin Schönleben