Endlich bin ich wieder in meinem Metier. Ich darf wieder backen und dann noch meine Lieblinge aus der Konditorei: Plätzchen. Am Allerliebsten probiere ich natürlich Plätzchenrezepte aus allen Herren Ländern aus.
Deshalb gibt es jetzt natürlich ein armenische Plätzchen: “Kachr Gesgoudz” . Eigentlich bäckt man diese Plätzchen ja in Armenien an Ostern, aber natürlich schmecken sie das ganze Jahr. Durch den Joghurt im Teig haben sie ein feines leicht säuerliches Aroma. Es macht den Mürbteig auch schön mürbe. Die Zugabe von Rapsöl gibt den Plätzchen zusätzlich eine saftigere Konsistenz. Eine Besonderheit der “Kachr Gesgoudz” ist das verwendete Gewürz Mahleb. Ich muss sagen ich kannte es bisher auch noch nicht. Was jedoch ein großer Fehler ist. Denn es passt besonders gut für alle möglichen Butterteige und wäre bestimmt eine Bereicherung für unsere Weihnachtsbäckereien.
Mahleb wird aus den Kernen der Steinweichsel, also einer Sauerkirsche gewonnen. Man bekommt es im türkischen Supermarkt bei den Gewürzen. Es schmeckt aromatisch herb, ein bisschen nach Bittermandeln und Muskatnuss.
Fazit: Einfach mal ausprobieren. Aber genug der einleitenden Worte. Jetzt wird gebacken:
Kachr Gesgoudz
Armenische Osterplätzchen
Rezept (für ca. 55 Stück):
80 g Butter
80 g Rapsöl
100 g Joghurt
1 Eigelb (20 g)
½ TL schwarzer Sesam (2 g)
½ TL Mahleb (Steinweichsel) (2 g) fein gemahlen
265 g Weizenmehl
4 g Backpulver
1 Ei und weißer und schwarzer Sesam zum Bestreuen
Zubereitung:
Butter, Rapsöl und Joghurt verrühren. Eigelb, Sesam und Mahleb unterrühren. Zum Schluss Mehl und Backpulver versieben und unterkneten. Den Teig in eine Schüssel geben, abdecken und für ca. eine Stunde kalt stellen. Dann 10 g schwere Teigstückchen abwiegen.
Aus diesen etwa 18 cm lange Schlangen machen, halbieren und eindrehen. Das Ei mit etwas Wasser anrühren und damit alle Gesgoudz anpinseln. Dann mit weißem und schwarzem Sesam bestreuen.
Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Bei ca. 180 ° C (Umluft) etwa 8 – 12 Minuten goldgelb backen. Mir bleibt nur noch eines übrig.
Viel Spaß beim Nachbacken wünscht
Ihr Konditormeister
Martin Schönleben