Kranzkuchen für Prof. Dr. Lothar Bisky

Die süßen Seiten der Politik 2

Jetzt machen wir einen Schlenker nach Links. Wir könnten uns auch mit der Mozzarellarevolution beschäftigen. Denn das sind die Revolutionen, mit denen sich die Foodjunkies im Internet beschäftigen. Jedoch hat mein heutiger Politiker sicherlich ganz andere Revolutionen vor. Aber natürlich passt ein Kranzkuchen auch wunderbar in den Blogevent: Geschenke aus der Küche, der diesmal vom Gourmet-Büdchen Klärchen Kompott veranstaltet wird.  Und einen Kranzkuchen kann man Roten, Schwarzen, Gelben und auch Grünen schenken.

“Erst wenn die Zocker und Banken Demokratien weder erpressen noch in den Notstand treiben können, werden die richtigen Ansätze zu einer koordinierten Wirtschaftspolitik der EU greifen können.”  So lautet das Motto auf seiner Internetseite. Damit hat er gar nicht mal so unrecht.

Herr Prof. Dr. Lothar Bisky war der erste, der auf meine Anfrage nach dem Lieblingskuchen der Politiker geantwortet hat. Einfach und unkompliziert hat mir sein Sekretär geantwortet, dass das Herz des Vorsitzenden der Linken für einen Kranzkuchen höher schlägt. Vor zwei Jahren war er auch noch Vorsitzender, heute ist er der Vorsitzende der Linken im Europaparlament.  Hier sei auch angemerkt, dass die schnellsten Antworten von der Linken Parteispitze kam. In Punkto Schnelligkeit und spontane Antworten macht den Linken also so leicht keiner etwas vor. Aber nun zurück zum Kranzkuchen. Wie es sich für einen linken Parteivorsitzenden gehört, hat er sich etwas einfaches und bodenständiges ausgesucht. Aber auch ich liebe die einfachen leckeren süßen Sachen und hierzu gehört auf alle Fälle ein Kranzkuchen.

 

Rezept:

4 geschälte und gewürfelte Äpfel
Saft von einer Zitrone

250 g Butter
350 g Zucker

geriebene Schale einer Zitrone
3 g Zimt
250 ml Milch
200 ml Eier (4 Stück)
500 g Mehl
5 g Backpulver

Bei uns in Bayern heißt das ja Sandkuchen oder auch Gugelhupf, wobei ein richtiger Gugelhupf mit Hefe gebacken wird und dann wird es schon ein wenig komplizierter. Ein einfaches Rezept für einen Kranzkuchen ist der gleichschwere Kuchen. Hierfür wird einfach Eier, Zucker, Butter und Mehl zu gleichen Anteilen verwendet. Wenn Sie also einmal zu Hause einen Kuchen backen wollen und kein Rezept zur Hand, einfach die vier Zutaten in der gleichen Grammzahl abwiegen, dann die Butter mit dem Zucker schaumig rühren, die Eier nach und nach unterrühren und zum Schluss das Mehl einrieseln lassen. Jetzt in die Form füllen und backen, fertig ist ein schneller, einfacher und tausend mal besserer Kuchen, als alles was sie sonst so im Supermarkt mitnehmen können.

Aber für Herrn Prof. Dr. Bisky sollte es doch ein wenig raffinierter sein. Deshalb habe ich einen Kranzkuchen mit Äpfel für ihn kreiert. Diese müssen natürlich zuerst geschält und gewürfelt werden. Dann werden die Apfelstücke mit dem Zitronensaft beträufelt. Jetzt wärme ich die Butter an, damit sie schön geschmeidig ist. Nun gebe ich den Zucker dazu und rühre das Ganze mit dem Handrührgerät schaumig. Während des Rührens kommen die Gewürze in das Butter-Zuckergemisch. Nun gebe ich abwechselnd immer etwas Milch und Eier unter meine Masse. Währendessen rühre ich weiter schaumig. Zum Schluss kommen noch die gehackten Äpfel und das mit dem Mehl versiebte Backpulver unter die schöne lockere Masse. Jetzt passe ich auf, dass ich nicht mehr zu lange rühre, damit meine Masse schön locker bleibt und nicht zäh wird. Endlich kann ich meinen lockeren Kuchen in eine gefettete Gugelhupfform füllen. Diese habe ich noch mit gemahlenen Haselnüssen ausgestreut, damit meine Kranzkuchen auch allen Linken vorzüglich munden. Mittlerweile ist auch mein Ofen schon auf 180 ° C vorgeheizt, und der Kranzkuchen alla Lothar Bisky, oder die Kuchen kommen hinein. Nun kann ich mir in Ruhe ein Gläschen Wein genehmigen, bei diesem Rezept kommt natürlich nur Rotwein in Frage. Die einzige Frage ist ja jetzt, darf es auch ein teurer sein, oder müssen wir aus Solidarität mit billigem Discounter-Rotwein vorlieb nehmen, oder unterstützen wir die Ausbeutung der Arbeiterschaft am Ende mit dem Einkauf beim Diskounter. Diesen Widerspruch kann ich jetzt auch nicht lösen. Deshalb sollten wir uns um den Kuchen im Ofen kümmern, denn je nach Größe der Backform, backen die Apfel-Kranzkuchen ca. 45 bis 60 Minuten. Genug Zeit also um uns wieder mit der Revolution zu beschäftigen. Aber bei dem betörenden Geruch aus dem Ofen muss die Revolution noch etwas warten und wir betrachten lieber unseren Rotwein wie er im Glas hin- und herschwappt.

Gutes Gelingen wünscht Ihnen Ihr Konditormeister

Martin Schönleben

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15 Comments

  1. lieber martin, schön, dass du wieder dabei bist – mit kuchen und geschichte. so mag ich es ja! schönso.

  2. lieber Martin, ob links, rechts, oben, unten, vorne, hinten, oder wie auch immer der Krankkuchen scheint richtig lecker zu sein, also her mit einem Stück… 😉

    Ganz herzlichen Dank für Deinen Beitrag und Dein Geschenk zum Geschenke-Event bei Zorra.
    LG
    Klärchen Kompott

  3. Liebe Astrid,

    dann werden dir die nächsten Beiträge wahrscheinlich nicht so gut schmecken. Als nächstes ist nämlich gelb und grün an der Reihe.

    Es grüßt linksherum

    Martin

  4. Liebes Klärchen,

    Es ist ganz und gar kein Krankkuchen. Sondern solche Sand- oder Napfkuchen wurden früher in Bayern sogar als G’sundheiskuchen bezeichnet. Deshalb sind sie immer ein schönes Geschenk auch bei Kranken.

    Es grüßt der gesunde

    Martin

    1. Lieber Martin,
      ich kann Dir gar nicht beschreiben wie peinlich mir dieser Tippfehler ist. Du siehst mich hier sitzen, rot wie eine Tomate. Ich war schon so vorsichtig, weil ich mich in den politischen Fängen nicht verfangen wollte und dann passiert mir das.
      Sende die allerliebsten Grüße und wünsche Dir allzeit Gesundheit, aber ein Stück hätte ich trotzdem gerne. 😉
      Liebe Grüße
      Klärchen

      1. Liebes Klärchen,

        dieser Tippfehler ist so genial. Schade, dass ich dich nicht sehen kann, wie du rot wie eine Tomate….. Wahrscheinlich warst du einfach nur zu vorsichtig. Ich würde dir ja sofort ein Stückchen vorbeibringenl, aber ich glaube, da du ja im Ruhrgebiet wohnst, bin ich nicht so schnell da oben. Ich glaube fast du musst selber backen. Und das du es kannst hast du ja schon bewiesen.

        Es grüßt aus dem gewittrigen Bayernlande

        Martin

  5. Linksdrehend ist gut, während mir ein Seehofer-Apfelkuchen im Hals stecken bleiben würde. Aber mit 200 ml Ei kann ich leider garnix anfangen.
    Es grüßt mit Kommentar!!

  6. Liebe Ilse,

    200 ml Ei sind 4 Stück.

    Wichtig bei diesem Rezept beim Rühren linksherum rühren. Nur dann gelingt er wirklich vollständig.

    Es grüßt linksherum Martin

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