Rachel Khoo – Meine Französische Küche
Mehr als 100 Rezepte aus Frankreichs Genießerregionen verspricht das Buch aus dem Dorling Kindesley Verlag. Ich muss ehrlich sagen, ich hab’s nicht nachgezählt. Mich interessiert es eigentlich auch gar nicht, ob in einem Buch 50, 100 oder 200 Rezepte drin sind. Und eigentlich suche ich auch gar keine Rezepte, sondern nur Anregungen und Ideen. Was mir noch wichtig ist, dass ein Buch schön zum Anschauen ist und im besten Falle mir noch etwas über die Rezepte zu erzählen weiß.
Aber erst einmal zurück auf Anfang, wie bin ich zu diesem Buch gekommen. Der Verlag hatte mich eingeladen zu einem Treffen mit der Autorin in München in einen Strickladen, wie sie zur Zeit überall aus dem Boden schießen. Angepriesen wurde sie als das weibliche Pedant zu Jamie Oliver, was in soweit stimmt, das sie auch eine Kochshow in England hat und Kochbücher schreibt. Wobei im Prinzip jeder, der auf Deutsch oder Englisch lispelt, eine Kochshow hat und Bücher schreibt, als neuer Jamie Oliver propagiert wird.
Da ich die Kochsendung von Rachel Khoo noch nie gesehen habe, konnte ich also der Einladung vollkommen ohne Vorurteil entgehen sehen. Es hat mich schon gereizt einmal eine richtige Fernsehköchin kennen zu lernen, deshalb war für mich schnell klar, dass ich die Einladung annehmen würde. Allerdings gab es eine noch größere Motivation für mich dorthin zu fahren. Es hatte sich nämlich die ganze Münchner Foodbloggerprominenz angekündigt. Dies war für mich der gewichtigere Grund für einen Trip in die große Landeshauptstadt. Denn es macht immer noch den größten Spaß die Bloggerkolleginnen zu treffen und sich auszutauschen.
Nun gut ich kam also an im Strickwarenladen und mein erster Gedanke war, schöner Laden, aber du wirst hier nicht Gefahr laufen zu viel Geld dort zu lassen. Also ging ich nach hinten, wo ich sah, dass ein Tisch aufgebaut war. Sofort kam mir die Pressebeauftragte des Verlages entgegen, begrüßte mich freundlich und bot mir einen Platz an und fragte mich ob ich etwas zu trinken wollte. Ich bejahte und sogleich musste ich alle anwesenden Bloggerinnen und Blogger begrüßen. Dann nahm ich Platz direkt vor der Kochbuchautorin. Von der sonstigen Presse war nicht viel zu sehen. Dies würde also ein schöner Nachmittag werden.
Die Pressebeauftragte des DK-Verlages stellte dann die Buchautorin vor und stellte ihr Fragen zu ihrem Buch und zu ihrer Person. Soweit schon einmal ganz interessant. Anschließend konnten wir dann Fragen stellen. Meine erste Frage galt natürlich den kleinen süßen Häppchen, die uns zum Kaffee gereicht wurden. Da sie gar lecker schmeckten, wollte ich wissen, ob sie denn nach einem Rezept aus dem Buch gebacken wurden? Es stellte sich dann heraus, dass sie aus einer kleinen japanischen Konditorei gleich um die Ecke stammten. Was ein wenig schade war. Jedoch musste ich dem japanischen Café nach der Pressekonferenz gleich einen Besuch abstatten, um mich mit kleinen Probierhäppchen auszustatten.
Aber zurück zur Hauptperson, was soll ich schon zu einer hübschen weiblichen Köchin sagen, die auch noch gerne bäckt. Da bin ich als Mann doch vollkommen wehrlos. Da kann ich doch gar nichts Negatives sagen, wo doch außergewöhnlich viele Backrezepte in diesem französischen Kochbuch sind. Warum dies so ist, hat uns Rachel auch erklärt, sie war in Paris auf einer Konditorenschule und somit schon fast eine Kollegin von mir. Wollt ihr jetzt wirklich noch etwas von mir über das Buch hören? Lest doch lieber die Rezension von der lieben Susanne Magentratzerl, oder von der lieben Dorothée bushcook da ist wenigstens etwas Objektivität drin.
Eigentlich ist mir die französische Küche immer ein bisschen zu elitär und gerne kommt sie auch schon einmal ein wenig eitel daher. Aber hier geht es doch eher um die einfache bäuerliche und ländliche Küche, die Rachel Khoo auf ihrer Entdeckungsreise durch Frankreich gefunden hat. Sie schreibt zu jedem Landstrich etwas, illustriert ihr Buch liebevoll selbst und lässt es sich auch nicht nehmen zu jedem Rezept noch eine kürzere oder längere Anmerkung zu schreiben. Im Prinzip ist das ein Blog in Buchform angereichert mit Fotos der Autorin, wie sie Frankreich und seine ländliche Küche entdeckt.
Danke liebe Rachel für den interessanten Nachmittag und wenn du das nächste Mal wieder in München bist und für eine deiner Buchpräsentationen wieder irgendwo etwas einkaufst, da backen wir doch lieber zusammen ein paar kleine Leckereien. Wie wär’s denn mit deinem Schokoladentarte. Nun gut ich geb es ja zu mein Schokoladentarte ist etwas kleiner geworden. Aber dafür sind es auch viele kleine Mini-Schokotörtchen:
Mini-Schokotörtchen nach Rachel Khoo
Rezept (für 12 Minitörtchen):
450 g Mürbteig
Rezept (für 670 g):
100 g Zucker
200 g Butter
Mark einer halben Vanilleschote
etwas geriebene Zitronenschale
eine Prise Salz
1 Eigelb (20 g)
1 Ei (50 g)
300 g Mehl
2 g Backpulver
Füllung (Canache):
300 g Sahne
150 g Zartbitterkuvertüre
50 g Vollmilchkuvertüre
Dekor:
ca. 50 – 100 g Zartbitterkuvertüre
ca. 50 – 100 g weiße Kuvertüre
Zubereitung:
Butter und Zucker miteinander verkneten. Dann Gewürze in die Zucker-Butter-Mischung geben. Nun immer ein Wenig von den Eiern untermengen.
Zuletzt knete ich das Mehl, dass ich zuvor mit dem Backpulver versiebt habe, kurz unter das Gemisch. Dann für drei Stunden abgedeckt in den Kühlschrank. Besser ist es, wenn du den Teig schon am Vorabend machst und über Nacht in den Kühlschrank stellst.
Am nächsten Tag den Teig etwa 3 mm dick ausrollen und mit einem runden Ausstecher (Durchmesser 10 cm) 12 Scheiben ausstechen. Mit diesen die Silikonförmchen auslegen. Den überstehenden Rand wegschneiden. In jedes ausgelegte Förmchen ein zweites Silikonförmchen eindrücken.
Bei etwa 180 ° C 10 – 12 Minuten backen. Da sich der Mürbteig beim Backen über den Rand hinausschiebt, habe ich nach circa 5 – 6 Minuten die obere Silikonform abgenommen und den überstehenden Mürbteig abgeschnitten. So entsteht ein schöner Rand. Musst du aber nicht unbedingt machen.
Wenn die Törtchen fertig gebacken sind, auskühlen lassen. Jetzt mache ich die Füllung. Hierfür koche ich die Sahne kurz auf und rühre dann die vorher kleingehackte Kuvertüre unter. Wenn sich die Kuvertüre gut aufgelöst hat, dann verteile ich den Canche auf die Mürbteigtartelettes und stelle sie in den Kühlschrank. Während der Canche fest wird geht’s ans Dekor. Hierfür temperiere ich die zwei Kuvertüren. Wie das geht könnt ihr hier nachlesen. Dann streiche ich die beiden Kuvertüren schön dünn auf ein Stück Backpapier. Wenn sie angezogen sind, dann breche ich sie in unregelmäßige dreieckige Segel und verteile sie auf die Törtchen. Vorher hebe ich die Törtchen noch aus den Silikonförmchen und stelle sie in Papierförmchen.Und mir bleibt nur noch Eines:
Viel Spaß beim Nachbacken wünscht Ihr Konditormeister
Martin Schönleben