Rotweinkuchen von Ilse Aigner

Rotweinkuchen

Die süßen Seiten der Politik – Teil 8

Unsere Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner schätzt dieses Rezept eines Rotweinkuchens besonders. Obwohl man ja Rotweinkuchen eher bei der Toskanafraktion vermuten würde, beweist hier unsere Ernährungsministerin, dass auch jemand aus der CSU genussfreudig sein kann. Natürlich weiß jeder, der sich vernünftig mit Ernährung beschäftigt, dass Essen ohne Genuss nicht gesund sein kann. Wie hat schon Konstantin Wecker richtig angemerkt: „Wer nie genießt ist ungenießbar“. Auch er ist natürlich ein Bayer.Rotweinkuchen

Doch jetzt zurück zu Ihnen Frau Aigner, ob Sie Ihren Job als Verbraucherschutzministerin gut machen, dass müssen natürlich andere, die dazu besser in der Lage sind beurteilen. Sie mussten ja in der letzten Zeit reichlich Kritik einstecken. Nicht nur für die Handhabung der zahlreichen Lebensmittelscandale sonder auch für Ihre neue Seite Lebensmittelklarheit. Aber mittlerweile kann man Ihr Lebensmittelportal doch erreichen. Wie es die Verbraucher und die Industrie nutzen werden und ob es wirklich Lebensmittelklarheit bringt, muss man sich dann in ein paar Jahren genauer anschauen.

Ich kann hier nur anmerken, dass sie Ihren Job als Kuchenbäckerin bestens beherrschen. Ein wunderbarer saftiger Kuchen. Hier muss ich jedoch erläutern, bei der Mehlangabe (250 g  – 280 g) würde ich immer zur geringeren Menge tendieren. Der Kuchen bleibt dann einfach saftiger. Einen Kritikpunkt muss ich jedoch anmerken. Liebe Frau Aigner, wenn Sie Ihr Rezept das nächste Mal backen, dann verwenden Sie bitte keinen Vanillinzucker mehr. Vanillin ist nämlich ein Vanilleersatzstoff und rein künstlich hergestellt. Nehmen Sie doch einfach richtigen Vanillezucker oder noch besser das Mark einer halben Vanille. Sie werden sehen, welch ein unvergleichliches Aroma die richtige Vanille entwickelt. Ein Kunstprodukt kann so etwas niemals erreichen. Der nächste Schritt wäre dann, einmal mit verschiedenen Vanillesorten zu experimentieren. Denn jede Schote hat ihr eigenes unverwechselbares Bukett, je nach Anbaugebiet und Sorte erschließen sich einem hier ganz neue Geschmackserlebnisse. Aber wenn ich schon einmal beim Thema künstliche Vanille bin. Hier wäre meine Bitte an Sie als Verbraucherschutzministerin: „Verbieten Sie den Begriff Vanillin für künstliche Vanille. Meiner Meinung nach ist dieser Begriff Verbraucherirreführend. Für die Meisten klingt Vanillin, als wäre es eine besondere Vanillesorte. Deshalb muss künstliche Vanille auch als künstliche Vanille bezeichnet werden. Dies wäre Lebensmittelklarheit und wer dann unbedingt das Kunstprodukt kaufen will, weil es billiger ist, dem kann ich auch nicht mehr helfen.

Sehr schön ist in diesem Kuchen die Kombination Nüsse und Rotwein. Ich habe hierfür geriebene geröstete Haselnüsse genommen. Hier auch schon mein nächster Tipp: Nüsse immer rösten, denn erst geröstet entwickeln sie ihr unvergleichliches nussiges Aroma. Natürlich kann man hier jede beliebige Nuss verwenden. Schön, dass Sie uns hier die Wahl gelassen haben. Wenn ich Ihren Kuchen das nächste mal backe, dann werde ich wahrscheinlich Walnüsse ausprobieren. Auf alle Fälle wird ein Kuchen durch Nüsse nicht nur aromatischer sondern auch saftiger. Dazu kommt ein feiner leicht säuerlicher Rotwein. Auch hier gilt, keinen billigen Fusel verwenden. Ich würde niemals einen Wein verwenden, den ich nicht auch trinken würde. Man muss ja deshalb nicht gleich den teuersten Wein aus seinem Weinkeller opfern. Aber wenn der Wein nicht schmeckt, dann kann auch der Kuchen nicht besser munden. Hier aber nun das Rezept unserer Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz:

Rezept:
200 g Butter
200 g Zucker
4 Eier
¾ Pck. Backpulver
250 – 280 g Mehl
125 g Nüsse
1 Pck. Vanillinzucker
1 gestr. EL Zimt
2 EL Rum
1/8 l Rotwein

Schokoladenglasur oder Puderzucker

 Zubereitung:

–         Eier trennen

–         Butter, Eigelb und Zucker schaumig rühren

–         gesiebtes Mehl, Backpulver und geriebene Nüsse darunterheben

–         die restlichen Zutaten zufügen

–         zum Schluss Eischnee unterheben

–         in eine gefettete Kranz- oder Kastenform füllen

–         bei 170 ° C Umluft oder 200 ° Ober- und Unterhitze 40 – 50 Minuten backen

–         nach dem Abkühlen mit Schokoladenglasur überziehen oder mit Puderzucker bestauben.

Und mir bleibt nur noch allen viel Spaß beim Nachbacken zu wünschen.

 Ihr Konditormeister

 

Martin Schönleben

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9 Comments

  1. soso, die dame mag rotweinkuchen 😉 ach martin, das mit dem vanillin unterschreib ich dir, falls du ne petition planst… und mit deinen tipps kann der kuchen nur lecker werden 🙂

    1. Liebe Julie,

      das wäre doch mal was, eine Petition gegen Vanillin, und bei der Demo vor dem Bundestag backen wir dann Rotweinkuchen alla Ilse Aigner.

      Es grüßt Martin

  2. Moin, moin. Ich hasse Vanillin ! 170°C Umluft sind doch 190°C O-Unterhitze und nicht 200°C. Wie groß darf die Form sein? Bei 200 g Butter eine 24 oder 26-er?

  3. Liebe Cami,

    beim Vanillin gibt es hier ja eine große Einigung. Da das Rezept ja Original von Frau Aigner ist, habe ich natürlich alle Angaben so gelassen, wie sie waren. Diese Umrechnungszahlen von Umluft zu Ober- und Unterhitze und umgekehrt sind immer nur ca. Angaben. Überhaupt muss man bei der Backtemperatur eher schauen, wie man im eigenen Ofen ein ähnliches Gebäck gebacken hat, da jeder Ofen anders bäckt und die Temperaturanzeigen meistens keine genauen Temperaturen angeben. Ich habe die Masse mal 3 oder 4 genommen und dann lauter kleine Kuchen gebacken. Deshalb habe ich diese bei etwa 180 ° C Umluft in den Ofen geschoben (ich backe alles bei Umluft) und nach etwa 35 Minuten waren sie fertig. Also einfach einmal ausprobieren.

    Es grüßt Martin

  4. Also wenn man da keinen Hunger bekommt, dann weiß ich auch nicht ;). Leider muss ich wegen diverser Nahrungsmittelunverträglichkeiten auf das Nachbacken verzichten. Hört sich aber wirklich sehr lecker an 😀

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