Schlenklweihnudeln – bäuerliches Gebäck zur Lichtmess

Ein altes bäuerliches Gebäck für die Schlenklweil (Die Zeit von Maria Lichtmess am 2. Februar bis Sankt Agatha am 5. Februar)

Rezept:

Schlenklweilnudelteig:
500 g Weizenmehl
40 g Hefe
50 g Zucker
50 g Butter
7 g Salz
200 g Milch
40 g Eigelb (2 Stück)
80 g Eier (2 Stück)
geriebene Zitrone
Macis (Muskatblüte)

Sonstiges:
Pflaumenmarmelade
Butterfett

Zubereitung: Zuerst knete ich mir aus Mehl, Hefe, Zucker, Butter, Salz, Milch, Eigelbe, Eier und den Gewürzen einen schönen Hefeteig. Wichtig ist, das ich die Milch etwas anwärme, da es die Hefe zum Arbeiten schön warm braucht. Ich knete Teige in dieser Größe immer mit der Hand, Sie können natürlich auch ihre Küchenmaschine verwenden. Fertig ist der Teig, sobald er sich vom Kesselrand löst und schön glatt ist.

Nun muss sich der Teig und ich etwas ausruhen Also gebe ich ihn in eine Schüssel und decke den Teig mit einem Tuch ab. Nach etwa einer halben Stunde ist mein Krapfenteig schön aufgegangen. Ich kann ihn aus der Schüssel nehmen und noch einmal kurz durchkneten. Nun nehme ich etwas Teig und rolle ihn etwa fingerdick aus. Dann nehme ich einen Ausstecher und steche runde Teigballen aus. Jetzt forme ich in der Hand runde Kugeln und forme daraus längliche Nudeln. Diese lege ich auf ein Blech, das ich vorher großzügig mit Öl bestrichen habe, damit die Schlenklweilnudeln nicht fest kleben. Jetzt decke ich meine Krapfen ab und stelle sie an einen warmen Ort, damit die Hefe weiter arbeiten kann. In der Zwischenzeit richte ich mir mein Butterfett in einer tiefen Pfanne her, wo die Krapfen im Fett schwimmen können. Wenn Sie eine Friteuse haben, umso besser. Butterfett darf man zwar nicht so heiß machen, wie andere Frittierfette, dafür ist es im Geschmack einfach unvergleichlich. 165 ° C ist die optimale Temperatur. Ich verwende immer ein Thermometer, denn nur dann bin ich sicher, dass meine Schmalznudeln wirklich schön werden.

Nun haben die Teiglinge ihre Größe ungefähr verdreifacht, und sind bereit gebacken zu werden. Vorsichtig lasse ich sie ins heiße Fett gleiten, die runde Oberseite kommt zuerst ins Butterschmalz. Hier ist Vorsicht geboten, man kann sich leicht verbrennen. Nicht zu viele auf einmal ins Fett legen, denn sonst fällt die Fetttemperatur zu stark ab, worunter das Backergebnis leidet. Den Deckel schließen, damit die Nudeln im sich bildenden Dampf noch einmal schön aufgehen können. Nach etwa 4 Minuten nehme ich den Deckel ab und drehe meine Krapfen mit dem Stielende eines Kochlöffels um. Nun müssen Sie noch einmal ca. 2 Minuten im heißen Fett ausharren. Dann nehme ich die Schlenkelweilnudeln mit einer Schöpfkelle aus dem Fett und lasse sie auf Küchenkrepp abtropfen. Wenn die Schmalznudeln etwas ausgekühlt sind, fülle ich sie mit Pflaumenmus. Hierfür nehme ich einen Spritzbeutel. Zuletzt bestaube ich sie mit Puderzucker oder wälze sie in Zimtzucker und fertig sind ein altes bayerisches Maria-Lichtmess-Gebäck

Jetzt wird’s Zeit alle Nachbarn zum Kaffeekränzchen einzuladen. Aber wahrscheinlich hat sich der Geruch vom Schmalznudelbacken schon überall verbreitet und sie stehen schon vor der Tür.

Mir  bleibt nur noch Ihnen gutes Gelingen zu wünschen und sie werden sehen, es gibt kaum etwas besseres als selbst gebackene Schlenklweilnudeln, vor allem wenn man sie noch warm isst. Ihr Konditormeister.

Martin Schönleben

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