Liebe Dorothée,
du willst unbedingt wissen, was wir so aus dem Urlaub nachhause schleppen. Eine solche Frage an Foodblogger zu stellen, ist ja schon fast ungeheuerlich. Und die Antwort ist: Dies richtet sich hauptsächlich danach, wie viel Platz uns beim Nachhauseflug oder bei der Heimfahrt zur Verfügung gestellt wird. Wäre genug Raum vorhanden, dann würde wohl alles eingepackt werden, was an seltsamen Kochgerätschaften und auch Maschinen in diesem Land vorhanden ist. Ab sofort würden diese Kochutensilien für unentbehrbar erklärt werden. Wie sollte man auch authentische Landesküche nachkochen ohne die entsprechenden Gerätschaften. Mangels Platz ist dies jedoch in der Regel zum Scheitern verurteilt. Also greift man in diesem Falle Frau, denn die überwiegende Mehrheit der Foodblogger ist weiblichen Geschlechts, zu einem Kochbuch in Landessprache. Deshalb ist es auch Gut, dass nicht mehr Platz war für die Etnoküchenmaschinen. Wie sollte man auch etwas authentisch aus einem kirgisischem Kochbuch nachkochen, wenn man noch nicht einmal weiß, was Grüß Gott auf Kirgisisch heißt. Also wird dann versucht anhand der abgebildeten Fotos in Verbindung mit dem Internet ein Kirgisisches Crossover-Gericht zu zaubern, völlig authentisch natürlich. Und wie geht’s dann weiter? Ich weiß es nicht, denn ich bin ja gar kein Foodblogger, sondern gehöre der unterprivilegierten und benachteiligten Randgruppe der Backblogger an. Ich sollte sozusagen doppelten Minderheitenschutz genießen, einmal Mann und zum Zweiten Backender.
Doch nun zu meinen Urlaubsmitbringsel: Leider ist auch in meinem Auto kein Platz für westsibirische Rührmaschinen, oder für kongolesische Lehmbacköfen. Deshalb bringe ich mir immer mindestens ein Backbuch aus dem Urlaubsland mit. Da wir meistens nach Italien fahren, nimmt auch das italienische Lager, den größten Teil in meiner Kochbuchsammlung ein. Und wenn man dann so viele Bücher im Regal stehen hat, dann muss man natürlich auch einmal was Nachbacken:
Amaretti
Amaretti sind für uns Deutsche der italienische Klassiker überhaupt. Die Meisten kaufen sie im Beutel verpackt im Supermarkt und schwärmen dann zuhause über die italienische Backkunst. Leider haben sie noch nie selbst gebackene Amaretti gegessen und wissen deshalb nicht wie köstlich Amaretti eigentlich schmecken können. Aus diesem Grunde wird es Zeit einmal wirklich leckere Amaretti zu backen. Nur dann können wir auch einmal schmecken, wie das italienische „Dolce Vita“ munden könnte. Mein Rezept ist nämlich ein wahrer Gaumenschmeichler und dabei so einfach zu machen. Natürlich ist es glutenfrei.
Rezept für ca. 100 Stück) :
90 g Eiweiß (3 Stück)
250 g Puderzucker
250 g geriebene Mandeln
etwas geriebene Zitronenschale
Zubereitung:
Hierfür brauche ich einfach nur das Eiweiß mit der gleichen Menge Puderzucker schaumig rühren. Wenn ich nämlich nicht so viel Puderzucker zum Eiweiß gebe, dann rührt es sich schnell zu einem schönen steifen Schnee. Wenn das Eiweiß schön steif geschlagen ist, rühre ich den restlichen Puderzucker nach und nach darunter. Natürlich muss der Puderzucker vorher gesiebt werden, damit ich keine Brocken in meiner Amaretti-Masse haben. Zuletzt die geriebenen Mandeln und die Zitronenschale unterheben. Jetzt dressiere ich mit einem Dressierbeutel und einer Lochtülle (Durchmesser ca. 10 mm) kleine Tupfen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech. Die Amaretti werden bei ca. 170 ° C etwa 15 Minuten goldgelb gebacken. Nach 5 Minuten schalte ich den Ofen auf 150 ° C zurück.
Dann wünsche ich der lieben bushcook noch alles Gute zu ihrem 4. Bloggeburtstag und allen anderen
viel Spaß beim Nachbacken Ihr Konditormeister
Martin Schönleben
Lieber Martin,
was soll ich sagen – einfach wunderbar und sogar glutenfrei. Ich habe bisher leider auch nur gekaufte gegessen. Dabei liest es sich so, dass es vielleicht so ein Back-Chaot, wie ich schaffen könnte. Vielen Dank für den schönen Beitrag.
Liebe Dorothée,
die hab ich extra für deinen Mann ausgesucht und natürlich auch ein bisschen für dich, weil eigentlich so leicht zu machen. Sogar Sterneköche, die nicht backen können, bringen die zam.
In diesem Sinne viel Spaß beim Nachbacken
Martin