Tafelschokoladen leicht gemacht
Eigentlich ist es ja kein großes Problem sich seine Schokoladen selber herzustellen, außer man fängt bei der Kakaobohnenernte an und will sich auch die Kuvertüre selber machen. Da es aber sehr gute industriell hergestellte Schokoladen durchaus gibt, muss man nicht erst nach Equador fliegen für eine eigene Schokolade.
Wenn ich mich dann einmal für meine Lieblingskuvertüre entschlossen habe und hier kann ich nur Kuvertüren empfehlen, denn diese sind in der Regel, wenn auch nicht immer, doch qualitativ hochwertiger als die gewöhnlichen Supermarktschokoladen, ist der Rest fast ein Kinderspiel. Bei der Auswahl sollte man sich ausschließlich auf seinen eigenen Geschmack verlassen. Denn es gibt durchaus sehr gute Kuvertüren, die nicht gleich in der Preiskategorie eines Mittelklassewagens liegen. Natürlich kann man gerne auch diese neueren Herkunfts-, Sortenreinen- und Jahrgangsschokoladen verwenden. Wobei ich schon einige probiert habe und sie mich nicht wirklich überzeugt haben. Meiner Meinung nach haben diese ein Problem, das ist die Beschränkung die man sich bei der Herstellung auferlegt. Dadurch, dass sie z. B. Sortenrein sein müssen, es wird also nur eine Sorte wie etwa Chriollo oder Trinitario verwendet, kann man keine harmonisch abgestimmte Mischung herstellen.
Aber ich wollte hier ja beschreiben, wie man sich einfach selber eine Tafelschokolade macht. Nachdem ich also meine Kuvertüre endlich ausgewählt habe, geht es ans Eingemachte. Ich muss sie zuerst einmal auflösen. Dies geschieht am besten im Wasserbad. Dann muss ich sie temperierten, der Fachmann sagt hierzu vorkristallisieren. Hier habe ich das schon einmal beschrieben. Jetzt können wir endlich zur Tat schreiten.
Eine einfache Methode ist es mit einer Papiertüte oder mit einem Löffel runde Tupfen, Sterne, Spiralen, Herzchen, Schlangen usw. auf ein Stück Backpapier zu spritzen. Dann bevor die Kuvertüre anzieht, mit verschiedenen Gewürzen bestreuen oder individuell belegen.
Möglich ist auch, die Kuvertüre dünn auf Backpapier streichen, bestreuen und kurz bevor sie angezogen ist, mit einem Messer kleine rechteckige Täfelchen schneiden.
Gut passt z. B. zu dunkler Kuvertüre roter Pfeffer, oder Cilli. Mit weißer Kuvertüre harmonisiert gut Orangenschale, Rosmarin, oder Thymian. Am besten einfach einmal verschiedene Kombinationen ausprobieren und selbst schauen, was einem am besten mundet.
Wer jetzt aber richtige Tafeln machen will, kommt um diese teuren Spezialförmchen nicht herum! Dachte ich bisher auch immer. Bis ich dann bei David Lebovitz gesehen habe, dass es viel einfacher geht.
Ihr nehmt also einfach diese Plastikförmchen von z. B. Frischkäse, Joghurt oder sonstigen Zubereitungen aus dem Supermarkt, wascht sie gut aus und reibt sie trocken. Fertig ist die ultimative Tafelschokoladenform für umsonst. Und es gibt runde eckige, ovale und was weiß ich noch alles. Also ihr habt eine riesige Auswahl an billigen Förmchen. Man muss nur darauf achten, dass es Plastikformen sind. Da sie ja lebensmittelecht sein müssen, gibt es sonst keine Probleme.
Nachdem die Formenfrage geklärt ist, brauche ich nur noch meine temperierte Schokolade in die Förmchen füllen und dann nach Wunsch belegen. Hier sind der Fantasie fast keine Grenzen gesetzt. Dann fest werden lassen und aus der Form kippen.
So einfach kann man es sich machen.
Und mir bleibt nur noch eines Ihnen viel Spaß beim erfinden ihrer eigenen individuellen Schokolade zu wünschen
Ihr Konditormeister Martin Schönleben